Tierversuche bewegen Menschen. 71.749 Unterschriften wurden für ein Verbot von besonders leidvollen Tierversuchen gesammelt. Der SPD-Politiker Udo Schiefner nahm die Unterschriften heute von drei Tierschutzorganisationen für den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages entgegen. „Derart viele Unterschriften erhält man nicht alle Tage. Tiere liegen uns Menschen sehr am Herzen. Tiere leiden. Sie verspüren Schmerzen und durchleiden Ängste", teilt der Bundestagsabgeordnete die Betroffenheit der Tierschutzinitiativen.
Versuche, die mit starken Schmerzen, schweren Leiden oder schweren Ängsten verbunden sind, dürfen laut EU-Richtlinie 2010/63/EU nicht durchgeführt werden. Das deutsche Tierschutzgesetz folgt diesem Verbot, erlaubt allerdings Ausnahmen. Wann Schmerzen für die Tiere stark und ihre Leiden schwer sind, ist dabei Auslegungssache. Für die Genehmigungen muss nachgewiesen werden, dass der wissenschaftliche Nutzen das Tierleiden aufwiegt. „Aber Tiere können uns nicht sagen, wie sehr sie leiden", erklärt Udo Schiefner, „deshalb müssen technologische Alternativen gefunden werden."
Die Vereine Ärzte gegen Tierversuche e.V., Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. und Tasso e.V. halten Tierversuche weder aus ethischen noch wissenschaftlichen Gründen für gerechtfertigt. Sie wollen mit der Kampagne erreichen, dass Tierversuche mit Schweregrad „schwer", die 114.824 von insgesamt 2,8 Millionen Tiere betreffen, verboten werden.
(auf dem oberen Foto v.l.n.r. Udo Schiefner, Dr. Corina Gericke, Ärzte gegen Tierversuche e.V., Dr. Cristeta Brause, Tasso e.V., Torsten Schmidt, Bund gegen Missbrauch der Tiere – Foto: Schiefner)