Der Kreis Viersener Bundestagsabgeordnete Udo Schiefner (SPD) besichtigte jüngst die Brückenwaage auf der A40-Rheinbrücke in Duisburg. Begleitet von Vertretern des Landesbetriebs Straßenbau.NRW, der das Projekt leitet, und der traffic-lines GmbH, die das Projekt technisch realisiert haben und betreuen, konnte sich der Verkehrspolitiker vor Ort einen Eindruck dieser europaweit einzigartigen Anlage machen.
„Es ist bemerkenswert, welche Anstrengungen und technischen Innovationen hier angewendet wurden, um weitere Schäden an der Brücke bis zur Neuerrichtung des Brückenbauwerkes zu verhindern", so Schiefners Fazit.
Die Rheinbrücke Neuenkamp in Duisburg wurde 1970 errichtet für den Verkehr freigegeben. Damals ging man von rund 30.000 Fahrzeugen pro Tag aus, die die Brücke nutzen. Auch für den Kreis Viersen und die umliegenden Städte und Kreise wie beispielsweise Krefeld ist die Verbindung für Berufspendler und Lkw-Fahrer interessant und bedeutsam, da sie einen schnellen und direkten Zugang zum Ruhrgebiet bietet. Um das Bauwerk heute vor schweren Schäden zu schützen und eine Sperrung der Strecke zu verhindern, dürfen Lkw nur bis zu einem zugelassenen Gesamtgewicht von etwa 40 Tonnen über die Brücke fahren. Außerdem muss dieses Gewicht gleichmäßig auf die Achsen verteilt sein; die jeweilige Achslast von 11,5 Tonnen darf nicht überschritten werden.
Diese notwendigen Daten erhebt die Brückenwaage und gewährleistet damit, dass die Brücke nicht noch größeren Schaden nimmt. Täglich fahren rund 100.000 Fahrzeuge über die Brücke, etwa zehn bis zwölf Prozent davon sind Lkw. Mittels Induktionsschleifen erkennt die Anlage an insgesamt vier Messstellen (inklusive der Zufahrten), wann ein Fahrzeug die Brücke befährt. Wiegebalken ermitteln dann das Gesamtgewicht sowie die Achslast der Fahrzeuge. Die Messstrecke ist nur etwa 20 bis 25 Meter lang, in der Zeit werden jedoch zwei Messungen durchgeführt, um Fehlalarme zu vermeiden. Denn werden die zugelassenen Werte überschritten, schlägt das System Alarm und die rechtswidrig überladenen Fahrzeuge werden an der Überquerung der Brücke gehindert. Durchschnittlich wird der Verkehr hierfür nur etwa 15 Sekunden zum Stehen gebracht. Anschließend kommen Polizei oder das Bundesamt für Güterverkehr zum Einsatz und verhängen, wenn nötig, ein Bußgeld.
Die Brückenwaage bleibt noch solange im Einsatz, bis die neue, vierspurig ausgebaute Brücke in Betrieb genommen wird. Die DEGES geht derzeit davon aus, dass das Genehmigungsverfahren für den Neubau 2019 abgeschlossen ist und die Bauarbeiten dann starten können. Die erste Brückenhälfte soll bis 2023 erbaut sein, der vollständige Neubau bis 2026 fertiggestellt werden.