Jens Zimmermann, digitalpolitischer Sprecher:
Der erneute Datenskandal bei Facebook belegt in aller Deutlichkeit, dass es das Unternehmen bis heute weder verstanden noch verinnerlicht hat, dass es sich endlich an die europäischen Regelungen halten muss. Erneut reagiert der Konzern nur auf Veröffentlichungen. Mit der neuen Kultur scheint es nicht weit her zu sein.
„Es ist nahezu absurd, dass Millionen von Passwörtern seit 2012 unverschlüsselt zugänglich sind und dass dies erst im Rahmen „einer Routineprüfung im Januar" aufgefallen und inzwischen behoben worden sei. Abgesehen davon, warum der datenschutzignorierende Konzern dies dann erst jetzt mitteilt, ist die von Facebook angekündigte Benachrichtigung seiner Nutzerinnen und Nutzer über den Datenskandal keine Lappalie und „reine Vorsichtsmaßnahme", sondern dringend geboten und eine eindeutige Rechtspflicht nach den Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung.
Die beschwichtigenden Aussagen zu unternehmensweiten Zugängen zu unverschlüsselten Passwörtern klingen nur noch wie Hohn. Diese Datenskandale und das Ignorieren der rechtlichen Vorgaben müssen endlich ein Ende haben. Die Datenschutzaufsichtsbehörden werden die notwendigen Schritte einleiten und Facebook muss endlich die Konsequenzen aus dem Ignorieren des europäischen Rechts spüren. Die Geduld ist am Ende."